Paris goes Brussels
Wir haben die Erinnerung an das Pariser Klimaabkommen mit dem Fahrrad nach Brüssel gebracht!
Die Idee: Wir schwingen uns aufs Fahrrad, um unseren selbstgebastelten Eiffelturm nach Brüssel zu fahren, mit dabei haben wir die Aufforderung an die (europäische) Politik: Macht Paris endlich wahr! #MakeParisReal!
Das Paris-Abkommen wurde am 12.12.2015 verabschiedet und wird in diesen Tagen fünf. Seit fünf Jahren gibt es diesen internationale Beschluss, doch nach wie vor ist weder die Politik, noch sind die erforderlichen Lösungen für die Einhaltung gerechter 1,5 Grad in Sicht. Am 10.+11. Dezember, also nur einen Tag vor „Fünf Jahre Paris“, trafen sich die Staats- und Regierungschefs und -chefinnen der Länder der Europäischen Union. Ihre Aufgabe war es, über die Verschärfung der EU-Klimaziele zu entscheiden und dem beschlossenen Paris-Abkommen gerecht zu werden.
Den Eiffelturm – als Symbol für die Einhaltung des Paris-Abkommens – haben wir mit dem Fahrrad in Tages- oder Halbtagesetappen mit sehr vielen Mitstreitenden nach Brüssel gefahren. Er wurde am Ende einer jeden Etappe an den oder die Nächste übergeben. Unser Ziel war es, pünktlich zum EU-Summit am 10.12.2020 in Brüssel zu sein und das haben wir auch geschafft!
Die Etappen
Wir haben die Strecke in 5 Hauptabschnitte unterteilt.
Strecke 1: Dresden Ottendorf-Okrilla – Riesa – Leipzig (150km)
Streckenpaten: Jörg P4F Leipzig, Matthias P4F Leipzig
Tag | Start | Ziel | Entfernung | Anmerkung |
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26.11.2020 Donnerstag | Dresden | Riesa | 74 km | über Ottendorf-Okrilla „Wald statt Kies„ |
27.11.2020 Freitag | Riesa | Leipzig | 76 km |
Strecke 2: Leipzig – Eisenach (219 km)
Streckenpatinnen: Almut P4F Leipzig, Kerstin P4F Leipzig
Tag | Start | Ziel | Entfernung | Anmerkung |
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28.11.2020 Samstag | Leipzig | Jena | 116 km | |
29.11.2020 Sonntag | Jena | Erfurt | 51 km | |
30.11.2020 Montag | Erfurt | Eisenach | 75 km |
Strecke 3: Eisenach – Limburg an der Lahn (223 km)
Streckenpatinnen: Katharina P4F Leipzig, Talina P4F Leipzig
Tag | Start | Ziel | Entfernung | Anmerkung |
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01.12.2020 Dienstag | Eisenach | Bad Hersfeld | 60 km | |
02.12.2020 Mittwoch | Bad Hersfeld | Danneröder Forst | 68 km | |
03.12.2020 Donnerstag | Dannenröder Forst | Wetzlar | 56 km | Info zum Dannenröder Wald |
04.12.2020 Freitag | Wetzlar | Limburg | 48 km |
Strecke 4: Limburg an der Lahn – Aachen (215 km)
Streckenpate: Ingmar P4F Leipzig, Talina P4F Leipzig
Tag | Start | Ziel | Entfernung | Anmerkung |
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05.12.2020 Samstag | Limburg | Bonn | 114 km | |
06.12.2020 Sonntag | Bonn | Köln | 40 km | |
07.12.2020 Montag | Köln | Aachen über Hambi | 82 km |
Strecke 5: Aachen – Brüssel (138 km)
Streckenpate: Ingmar P4F Leipzig
Tag | Start | Ziel | Entfernung | Anmerkung |
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08.12.2020 Dienstag | Aachen | Leuven/Löwen | 110 km | |
09.12.2020 Mittwoch | Leuven/Löwen | Brüssel | 35 km |
10.12. Übergabe des Eiffelturms
Die Nachricht von Parents for Future Global an den EU-Gipfel
Mit dabei hatten wir die Aufforderung an die Politik:
Haltet endlich die Versprechungen des Pariser Klimaschutz-abkommens ein! Daher ging auch der Brief der Global Parents, der von 25 nationalen Parents for Future-Gruppen aus 23 Ländern unterschrieben wurde, mit auf Tour, um pünktlich in Brüssel übergeben zu werden. Hier die deutsche Übersetzung des Briefes.
Macht Paris endlich wahr!
Das Pariser Klimaabkommen ist 5 Jahre nach seiner Verabschiedung immer noch nicht in der Politik angekommen. Also bringen wir es in die Europapolitik – in Form seines bekanntesten
Wahrzeichens!
Wir wollten trotz Corona Aufmerksamkeit erreichen für die unfassbare Tatsache, dass das Pariser Klimaschutzabkommen nicht eingehalten wird. Wir wollten klar machen, dass wir sehen, dass bisher nur Ziele beschlossen wurden, die nicht ausreichen, um 1,5 Grad nicht zu halten. Und wir wollten klar machen, dass es immer noch möglich ist, sich für klimagerechte Politik zu entscheiden, weil wir bereits mit dem notwendigen Umbau begonnen haben und bereit sind die Politik für die notwendigen Veränderungen aller Gesellschaftsaspekte mitzutragen.
Die Radtour
Mit der Radtour haben wir gezeigt, dass sehr wohl sehr viele Menschen bereit sind, außergewöhnliches zu leisten, um das Pariser Klimaabkommen Realität werden zu lassen. Wichtig ist, dass diese Aktion auch weiterhin in Erinnerung bleibt. Twittert darüber, schreibt Blogposts, erzählt davon in den Mittagspausen und schreibt euren lokalen Politikvertreter:innen und fordert sie auch sie für Einhaltung des Pariser Klimaabkommens einzusetzen.
Zum Dannenröder Wald
„Den globalen ökologischen Zusammenbruch [haben wir] schon längst vertraglich besiegelt. Wenn man alle Verträge zusammenzählt, die wir Menschen zum heutigen Zeitpunkt schon unterschrieben haben, kommen wir bei einer vertraglich abgestimmten globalen Erwärmung von weit mehr als zwei Grad Celsius an. Und damit laufen wir Gefahr, uns Rückkopplungseffekten im Klimasystem auszusetzen, die wir nicht mehr aufhalten können“1, so Carola Rackete und Luisa Neubauer in ihrem Spiegel-Artikel zu ihrem Engagement im Dannenröder Wald.
Gleichzeitig haben wir uns in dem Pariser Klimaschutzabkommen vertraglich festgelegt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Es ist also unmöglich, alle Verträge einzuhalten. Warum pochen wir auf die Einhaltung der alten Verträge, die uns in der Summe ins Verderben stürzen, finden es aber unproblematisch, die Klimaverträge nicht einzuhalten? Der Dannenröder Wald ist ein Symbol für genau diesen Zusammenhang. Der Pariser Vertrag ist nur zu erfüllen, wenn alte Verträge aufgekündigt werden.
Wir fordern die Einhaltung des Pariser Klimavertrags und solidarisieren uns mit den Protesten gegen die A49 und für den Erhalt des Dannenröder Waldes.
#waldstattkies – der Raubbau von Ottendorf-Okrilla
Wälder und Moore speichern mehr CO2 als jedes andere Ökosystem der Welt. Sie sind ein einzigartiger Lebensraum für viele bedrohte Tier und Pflanzenarten und erfüllen wichtige Funktionen für Klima und Wasserhaushalt.
Zugleich geraten die deutschen Wälder immer mehr in Bedrängnis – durch den Klimawandel einerseits und direkten menschlichen Einfluss andererseits.
Das Waldsterben ist in vollem Gange. Daher spricht die Politik oft und gern vom Schutz des deutschen Waldes. Doch sie opfert die letzten intakten Wälder für Vorhaben, deren Prioritäten aus der Zeit gefallen sind. Zur Umsetzung der FFH-Richtlinie läuft ein Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Deutschland.
Ein großräumiges und besonders wertvolles Waldsystem bei Ottendorf-Okrilla wird aktuell durch die Errichtung eines Förderbandes für Kiesabbau durchtrennt.
Es handelt sich um einen Wald, der in den Regionalplänen als „Kernfläche Verbundsystem“ gekennzeichnet ist. Der nun dennoch gerodet werden soll. Um Kies abzubauen – ohne dass auch nur eine Bestandsaufnahme oder gar eine Beurteilung der Risiken für die angrenzenden Schutzgebiete vorgenommen worden wäre.
Solche Projekte, die massive Auswirkungen auf Natur und Wasserhaushalt mit sich bringen, unterliegen der gesetzlichen Verpflichtung zu einer aktuellen und unabhängigen Umweltprüfung.
Das Vorhaben bei Ottendorf-Okrilla hingegen wird auf Basis einer Genehmigung aus dem vergangenen Jahrtausend ungeprüft vorangetrieben. Es wird dabei durch die sächsischen Ministerien für Wirtschaft und Umwelt als rechtmäßig bezeichnet und bei jeder sich bietenden Gelegenheit gedeckt.
Das ist anachronistisch! Im Kontext von Klimawandel und Artensterben kann nicht so gewirtschaftet werden, wie es in der DDR gang und gäbe war.